Robert Fuchs
Trio A-dur op. 94
für Violine, Viola und Violoncello
Robert Fuchs
Trio A-dur op. 94
für Violine, Viola und Violoncello
- Compositor Robert Fuchs
- Editorial Verlag Walter Wollenweber
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Descripción de la:
Das Trio A-Dur op. 94, das einzige Werk, das Robert Fuchs für die Besetzung mit Violine, Viola und Violoncello geschrieben hat, ist ein Meisterwerk kammermusikalischer Stimmenverflechtung und intimer Klangstruktur. Seine formale Gestaltung bietet trotz Einhaltung des klassischen Grundschemas manche Überraschung. Der Eingangssatz 'Allegro moderato' folgt dem Aufbau einer Sonate. Das rhythmisch pointierte, frische Hauptthema der Violine wird von feinen Motivverästelungen der anderen Stimmen kontrapunktiert, das ausdrucksvolle Gesangsthema in der Dominante E-Dur wechselt vom Violoncello zur Violine, ein filigranhaftes drittes Thema bildet den leisen Epilog. Die harmonisch reiche Durchführung verarbeitet diese drei Themen, die in der Reprise wiederkehren und in eine kraftvolle Coda ausmünden. Den Variationen des langsamen Satzes 'Andante espressivo' liegt das schottische Volkslied 'O cruel was my father' zugrunde, das auch Beethoven in seinem Opus 108 bearbeitet hat. Die Tonart F-Dur beherrscht das klangschöne Thema, das bald von Arabesken der Violine umspielt wird, dann in wienerischen Sextengängen schwelgt, sich in Sechzehntelbewegungen auflöst, in f-moll-Kantilenen singt und nach der kontrapunktisch verdichteten fünften Variation wie in stiller Verklärung verschwebt. Von verhaltenem Reiz ist der Hautteil des 'Menuetto' in a-moll, zu dem der Trio-Teil in A-Dur mit seinem motorischen Sechzehntelrhythmus und seinem tänzerisch verspielten Thema einen hellen Kontrast bildet. Das Finale gliedert sich in vier Teile, die allerdings durch ein gemeinsames Kopfmotiv zusammengehalten werden. Im ' Adagio sostenuto ' stimmt das Violoncello dieses Motiv an und weitet es zu einer weitbogigen Melodie. Das ' Allegretto piacevole ' ist eine dreistimmige Fuge, deren Thema mit dem gleichen Kopfmotiv beginnt und in fünf Durchführungen abwechselnd von den drei Instrumenten tonal verschieden intoniert wird. Diese beschwingte, im Dreiachteltakt eilende Fuge in A-Dur führt mit dem Dominantseptakkord unmittelbar in das abschliessende 'Allegro vivace', das mit prickelnden Sechzehntelgängen in der Grundtonart eine heitere Polkaweise in F-Dur umschliesst. Kein Geringerer als der Brahms-Biograph Max Kalbeck schrieb die Kritik zur Uraufführung, die am 3. April 1912 in Wien mit den Spielerinnen des berühmten Marie Soldat-Roeger-Quartetts stattfand. Der Rezensent lobt in der Ausgabe des 'Neuen Wiener Tagblatts' vom 5. April 1912 das 'Manuskript, aus dem die Damen an ihrem ersten Kammermusikabend das Streichtrio von Robert Fuchs vorspielten. Nach der enthusiastischen Aufnahme, die besonders der zweite Satz des reizenden Werkes mit seinen geistreichen, gemütsinnigen und klangschönen Variationen über ein schottisches Volkslied fand, wird das neue Stück wohl nicht lange Manuskript bleiben, sondern bei Adolf Robitschek, dem Verleger so vieler anmutiger Erfindungen des Wiener Mei - sters, erscheinen, und unsere Hausquartettisten werden gierig danach greifen. Denn Streichtrios sind an sich seltene und gesuchte Vögel, und gar, wenn sie so lieblich singen wie das in seinem Wiener Gemüt vergnügte A-Dur-Trio von Fuchs. Es fängt an wie eine Sonate, besinnt sich aber im Finale eines anderen und tanzt mit einer den Kehraus machenden Polka zur Serenade hinüber. Robert Fuchs, am 15. Februar 1847 in Frauenthal (Steiermark) geboren und am 19. Februar 1927 gestorben, wohnte als Fünfundsechzigjähriger dieser Uraufführung seines Trios bei. Dr. Alfons Ott