Vinzenz Lachner
Variationen op. 42b
samt Vor- und Nachspiel über die C-dur Tonleiter für Streichquartett
Vinzenz Lachner
Variationen op. 42b
samt Vor- und Nachspiel über die C-dur Tonleiter für Streichquartett
- Compositor Vinzenz Lachner
- Editorial Verlag Walter Wollenweber
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Descripción de la:
Vincenz Lachner (1811-1893) war der jüngste von drei Brüdern, die, einer bayerischen Musikerfamilie aus Rain am Lech entstammend, im 19. Jahrhundert als Komponisten ebenso wie als Dirigenten weitbekannt und überall hochgeschätzt waren. Wenn auch das mehr als dreihundert Kompositionen zählende Werk Franz Lachners (1803-1890) allein durch seinen Umfang und seine Vielfalt das Schaffen der beiden anderen Brüder in den Schatten stellt, so haben doch Ignaz (1807-1895) und Vincenz vor allein mit ihren Kammermusikkompositionen wertvolle Werke der Nachwelt hinterlassen, die nach fast einem Jahrhundert des Vergessenseins jetzt für ein vielseitiges Musizieren endlich wiederentdeckt werden. Vincent Lachner wurde 1836 als Nachfolger seines Bruders Franz, der nach München ging, in Mannheim Hofkapellmeister und leitete über siebenunddreissig Jahre hin bis zu seiner Pensionierung das dortige Orchester. Unter seinen Kammermusikwerken nehmen das seinerzeit preisgekrönte Klavierquartett g-Moll op. 10 und die Variationen samt Vor und Nachspiel über die C-Dur-Tonleiter für Streichquartett einen hervorragenden Platz ein. Als ursprüngliche Fassung des letztgenannten Werkes wurden bereits 1867 bei Schott '42 Variationen über die C-Dur-Tonleiter für das Piano-Forte' veröffentlicht, die Betty Schott, geborene Edle von Braunrasch (1820-1875), einer mit dem Musikverleger Franz Philipp Schott verheirateten Pianistin, gewidmet sind. Diese Klaviervariationen erschienen in zwei Heften, von denen das erste mit einer Tarantella als 18. Variation in grosszügig frei erweiterter Form endet. Die am Schluss dieser Variation stehengebliebene Bezeichnung FINE lässt vermuten, dass der Komponist ursprünglich das Werk damit abgeschlossen hat. Vielleicht war es die positive Aufnahme der Widmungsträgerin oder die einhellige Resonanz beim Publikum, die Lachner veranlasste, noch weitere vierundzwanzig Variationen in einem zweiten Heft zu veröffentlichen. Als Schluss dieser Folge fügte er an die letzte Variation zehn zusätzliche Takte als Nachspiel im Maestoso-Charakter der Einleitung des ersten Heftes hinzu, um den Zusammenhang zwischen den beiden Teilen hervorzuheben. Im Todesjahr der Widmungsträgerin überarbeitete der Komponist das gesamte Material noch einmal und veröffentlichte nun die Variationen samt Vor und Nachspiel über die C-Dur-Tonleiter op. 42' in der endgültigen Fassung für Streichquartett, die er dem Florentiner Quartett mit den Herren Becker, Masi, Chiostri und Hilpert widmete. Lachner hat bei der von ihm getroffenen Auswahl der achtzehn aus zweiundvierzig Variationen und deren Reihenfolge auf eine streichquartettgerechte Instrumentation besonderen Wert gelegt, wodurch jede einzelne Variation ihren charakteristischen Ausdrucksgehalt entfaltet: wenn beispielsweise nach dem überaus kraftvollen Tutti-Vorspiel der strenge, zweistimmige Satz der ersten Variation von der zweiten Violine und der Viola ausgeführt, in der dritten dreistimmigen Variation die Melodiestimme zwischen erster und zweiter Violine aufgeteilt wird und erst in der vierten Variation die Melodieführung ganz der ersten Violine übertragen ist. Bemerkenswert ist hier im sichten Takt als Abweichung vom Klaviersatz die Oktavversetzung der Melodie gleichsam als auskomponiertes cresc. Als weitere wesentliche Änderung erscheint der Verzicht auf nahezu alle Wiederholungen, wodurch der manchmal in der Klavierfassung unvermeidbare Eindruck einer akademisch-klassischen Kompositionsweise vermieden wird. Ebenso überzeugend ist auch der Wegfall der überleitenden Kadenz zwischen der 17. Variation und der Tarantella, die als pianistisches Attribut in der Streichquartettfassung keine Berechtigung mehr hatte. Meisterhaft geht Lachner auch bei der Findung des Schlussteils zu Werke: Die Tarantella als Schlussstück des ersten Heftes placiert er als 16. Variation; eine neu hinzukomponierte 17. Variation von überaus ernster Sanglichkeit - man könnte darin auch latent vorhandene Bestandteile der 34. Variation erkennen -