Cannabich/Mozart: Recueil des Airs du Ballet Orphée

Cannabich/Mozart: Recueil des Airs du Ballet Orphée

(Suite aus dem Ballett Ulisse et Orphée) für Klavier, Violine, Viola und Violoncello (Münster/Beyer)

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Cannabich/Mozart: Recueil des Airs du Ballet Orphée

(Suite aus dem Ballett Ulisse et Orphée) für Klavier, Violine, Viola und Violoncello (Münster/Beyer)

Cannabich/Mozart: Recueil des Airs du Ballet Orphée

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Descripción de la:

Während seines Mannheimer Aufenthaltes zwischen Oktober 1777 und März 1778 war Wolfgang Amadeus Mozart ein gern gesehener Gast im Hause des Hofmusikdirektors Christian Cannabich (1731-1798). Er unterrichtete dessen Tochter Rose im Klavierspiel und musizierte häufig in den hier veranstalteten Hausakademien. Am 6. Dezember schrieb er an den Vater: .. es ist aber noch ein kleines ding wozu er mich brauchen kann; nemlich, er muss von allen seinen Baletten ein recueill herausgeben, aber auf das Clavier. Nun kann er ohnmöglich das ding so schreiben, dass es gut herauskommt und doch leicht ist, zu diesen bin ich ihm, (wie ich es auch mit einem Contredanse schon war) sehr willkommen. izt ist er schon 8 tag auf der jagd ...'. Diese für den Druck bestimmten Arrangements aus Balletten für Orchester von Cannabich galten bisher als verschollen. Das Köchelverzeichnis erwähnt sie lediglich kurz in der Anmerkung zu KV 284e (Instrumentierung eines Flötenkonzertes von j. B. Wendling). Wie aus einem Katalog des Mannheimer Musikverlages Johann Michael Götz um 1800 hervorgeht, sind hier insgesamt sechs solcher Recueils erschienen: die Nummern 1, 3 und 6 für Streichinstrumente allein, die Nummern 2, 4 und 5 jedoch für Clavecin, Violine, Viola und Violoncello. Erhalten sind Druckexemplare des Premier Recueil (aus den Balletten Renaud et Armide und Medor et Angelique) und des lVme Recueil (aus Ulisse et Orphée). Mit grösster Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei den Recueils 2, 4 und 5 um die Mozartschen Arrangements. Christian Cannabich hat selbst, abgesehen von einem sehr späten und möglicherweise zusammen mit seinem Sohn Karl geschriebenen Klavierkonzert aus der Münchener Zeit, keine Klavierwerke hinterlassen; von ihm könnten nur die Recueils 1, 3 und 6 bearbeitet worden sein. Die Klavierbehandlung im hier erstmals vorgelegten vierten Recueil verrät eine sehr sichere und erfahrene Hand. Ein Vergleich mit der Originalfassung Cannabichs der Sätze 2 bis 5 in der Fürstlich Thurn und Taxisschen Hofbibliothek Regensburg (Signatur Cannabich 23) zeigt deutlich, dass hier kein Routinier am Werk gewesen ist. Die Übertragung schliesst sich eng an das Original an, doch verschiedene Merkmale wie etwa die Neueinschaltung von Takt 15 im zweiten Satz Moderato assai, die Umsetzung der beiden Violinen in den Klavierpart des fünften Satzes Allegretto (T. 25-30) oder die Tieferlegung der Streicher mit Oktavverdopplung der Oberstimme durch das Klavier im gleichen Satz (T. 12-16) verraten den Meister. Das letztgenannte Thema könnte so ebensogut in einem der Mozartschen Divertimento stehen. Über die Details der Bearbeitung wird an anderer Stelle ausführlicher zu berichten sein. Der Mannheimer Erstdruck ist wie folgt bezeichnet: IVme / Recueil des Airs du Ballet / ORPHE, / composés Par / Mr CANNABICH, / Directeur de la Musique Instrumentale / Arrange pour Clavecin, Violon, Viola et Violoncelle / a Mannheim / chez Sr Götz Graveur et Editeur de Musique Preis 1 fl N 18. avec Privilege Sehr wahrscheinlich ist die Veröffentlichung um 1778/79 erfolgt, was ebenfalls für die Identität mit der von Mozart angefertigten Bearbeitung spricht. Recueils aus Balletten Cannabichs sind in keinem anderen Verlag erschienen. Die Herausgabe stützt sich auf den 1970 durch die Bayerische Staatsbibliothek erworbenen Stimmendruck, der einige Korrekturen von Cannabichs Hand und auch dessen Signierung aufweist. Die Vorschläge sind bereits in der Vorlage weitgehend in der realen Geltungsdauer notiert; nicht unterschieden sind jedoch kurze und Sechzehntel-Vorschläge. Erstere wurden daher in Partitur und Stimmen besonders angezeigt. Von der Klavierstimme des Originaldrucks fehlt das letzte Blatt mit den Takten 10 bis Schluss aus der abschliessenden Sturmszene Allegro molto vivace. Prof. Franz Beyer hat den Klavierpart in der vorliegenden Neuausgabe stilgemäss ergänzt und damit eine Aufführung der ganzen Suite ermöglicht. Neben der kammermusikalischen Interpretation des Werkes ist auch eine chorisch