Erasmus Widmann
Musicalischer Tugendtspiegel und Gantz Neue Cantzon
Denkmäler der Musik in Baden-Württemberg, Band 21
Erasmus Widmann
Musicalischer Tugendtspiegel und Gantz Neue Cantzon
Denkmäler der Musik in Baden-Württemberg, Band 21
- Compositor Erasmus Widmann
- Editorial Strube Verlag
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Descripción de la:
Vorgelegt von Andreas Traub und Klaus Peter Leitner
Erasmus Widmann, der bedeutendste aus Hall stammende Musiker und Komponist, gehört zu einer traditionsreichen und gebildeten Familie der Reichsstadt. Dr. Georg Rudolf Widmann, der Großvater des Erasmus, war Syndikus der Reichsstadt. Der älteste gleichnamige Sohn dieses Juristen war Schreiber des Stifts Comburg und Verfasser eines Faustbuches. Als zweiter Sohn dieses Gelehrten wurde Erasmus geboren.
Nach seinem Studium in Tübingen fand der humanistisch und musikalisch Gebildete erste Anstellungen als Musiker und Organist in der Steiermark (Eisenerz 1595, Graz 1596). Die einsetzende Gegenreformation der Habsburger zwang ihn jedoch bald zur Rückkehr nach Hall. Seit 1599 findet man ihn als Konrektor an der Haller Lateinschule. 1602 holte ihn der kunstsinnige Graf Wolfgang von Hohenlohe, der Erbauer des Renaissance-Schlosses in Weikersheim, als Kapellmeister und Organisten an seinen Hof. Nach dem Tode seines Gönners trat er 1613 als Kantor der Jakobskirche und als Lehrer am Gymnasium in die Dienste der Reichsstadt Rothenburg, wo er 1634 verstarb.
Einfallsreichtum und Genialität findet man vor allem in der Instrumentalmusik, in der Kanzonen (Tänze) vorherrschen.
Im Jahr 1613 hat Erasmus Widmann unter dem Titel 'Musicalischer Tugendtspiegel' eine Sammlung mit fröhlichen instrumentalen Tanzsätzen veröffentlicht. Im Jahre 1618 erschien die Sammlung 'Gantz Neue Cantzon, Intraden, Balletten vnd Courranten'. Die Instrumentalmusik in Widmanns Schaffen zeigt sich, mit Ausnahme der Intraden, als Tanzmusik jedoch handwerklich meisterhaft gearbeitet und ihrem Zweck perfekt angepasst. In dieser Schlichtheit konnte sie stilbildend sein, war sie doch so gearbeitet, dass sie weg von der Polyphonie der Renaissance hin zur homophonen Satzweise und strengen Metrik des Barock strebte. Die Instrumentalmusik kann in der Tat als Schule für eine neue Musikgesinnung angesehen werden, im Bereich der Instrumentalkanzone nimmt Widmann sogar eine führende Stellung in Deutschland ein.
Um die Wichtigkeit dieser Instrumentalmusik herauszustellen, enthält der Denkmälerband daher die Instrumentalmusik Widmanns, die hier erstmals als vollständige Sammlung in einer wissenschaftlichen Ausgabe der Öffentlichkeit präsentiert wird.
Erasmus Widmann, der bedeutendste aus Hall stammende Musiker und Komponist, gehört zu einer traditionsreichen und gebildeten Familie der Reichsstadt. Dr. Georg Rudolf Widmann, der Großvater des Erasmus, war Syndikus der Reichsstadt. Der älteste gleichnamige Sohn dieses Juristen war Schreiber des Stifts Comburg und Verfasser eines Faustbuches. Als zweiter Sohn dieses Gelehrten wurde Erasmus geboren.
Nach seinem Studium in Tübingen fand der humanistisch und musikalisch Gebildete erste Anstellungen als Musiker und Organist in der Steiermark (Eisenerz 1595, Graz 1596). Die einsetzende Gegenreformation der Habsburger zwang ihn jedoch bald zur Rückkehr nach Hall. Seit 1599 findet man ihn als Konrektor an der Haller Lateinschule. 1602 holte ihn der kunstsinnige Graf Wolfgang von Hohenlohe, der Erbauer des Renaissance-Schlosses in Weikersheim, als Kapellmeister und Organisten an seinen Hof. Nach dem Tode seines Gönners trat er 1613 als Kantor der Jakobskirche und als Lehrer am Gymnasium in die Dienste der Reichsstadt Rothenburg, wo er 1634 verstarb.
Einfallsreichtum und Genialität findet man vor allem in der Instrumentalmusik, in der Kanzonen (Tänze) vorherrschen.
Im Jahr 1613 hat Erasmus Widmann unter dem Titel 'Musicalischer Tugendtspiegel' eine Sammlung mit fröhlichen instrumentalen Tanzsätzen veröffentlicht. Im Jahre 1618 erschien die Sammlung 'Gantz Neue Cantzon, Intraden, Balletten vnd Courranten'. Die Instrumentalmusik in Widmanns Schaffen zeigt sich, mit Ausnahme der Intraden, als Tanzmusik jedoch handwerklich meisterhaft gearbeitet und ihrem Zweck perfekt angepasst. In dieser Schlichtheit konnte sie stilbildend sein, war sie doch so gearbeitet, dass sie weg von der Polyphonie der Renaissance hin zur homophonen Satzweise und strengen Metrik des Barock strebte. Die Instrumentalmusik kann in der Tat als Schule für eine neue Musikgesinnung angesehen werden, im Bereich der Instrumentalkanzone nimmt Widmann sogar eine führende Stellung in Deutschland ein.
Um die Wichtigkeit dieser Instrumentalmusik herauszustellen, enthält der Denkmälerband daher die Instrumentalmusik Widmanns, die hier erstmals als vollständige Sammlung in einer wissenschaftlichen Ausgabe der Öffentlichkeit präsentiert wird.