Albert Dietrich
Trio op. 9 c-moll
für Klavier, Violine und Violoncello
Albert Dietrich
Trio op. 9 c-moll
für Klavier, Violine und Violoncello
- Compositor Albert Dietrich
- Editorial Verlag Walter Wollenweber
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Descripción de la:
Albert Hermann Dietrich wurde am 28.August 1829 im Forsthaus Golk bei Meissen geboren. Nach den Gymnasialjahren in Dresden studierte er von 1847 - 1851 am Leipziger Konservatorium bei Moritz Hauptmann, Ignaz Moscheles und Julius Rietz, danach von 1851 - 1854 bei Robert Schumann in Düsseldorf. Von 1855 - 1861 lebte er als Städtischer Musikdirektor in Bonn, danach als Kapellmeister der grossherzoglichen Hofkapelle in Oldenburg. 1890 trat er in den Ruhestand und zog nach Berlin, wurde Mitglied der Königlichen Akademie der Künste und 1899 Königlicher Professor. Er starb am 28.November 1908 in Berlin. Man zählt Dietrich heute zu den entschieden zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Tonsetzern (Wilhelm Altmann). Nur sein Allegro-Satz aus der F-A-E-Sonate für Violine und Klavier - einem von Brahms, Schumann und Dietrich gemeinsam für den abwesenden Freund Joseph Joachim (nach dessen Wahlspruch Frei, Aber Einsam) komponierten Werk - ist einem kleinen Kreis von Kammermusikfreunden bekannt. Zu seinen Lebzeiten dagegen wurde er sehr geschätzt: Robert Schumann reihte ihn in seinem berühmten, Johannes Brahms erstmals der Öffentlichkeit vorstellenden Artikel Neue Bahnen vom 28.Oktober 1853 unter die hochaufstrebenden Künstler der jüngsten Zeit ein und empfahl ihn seinem Verleger Breitkopf & Härtel. Mit Brahms, den Dietrich 1853 in Düsseldorf kennengelernt hatte, verband ihn eine lebenslange Freundschaft, die im regelmässigen Austausch von Kompositionen und Briefen ihren Niederschlag fand. In seinen Erinnerungen an Johannes Brahms (1898) ist ein Teil dieses Briefwechsels abgedruckt und durch Berichte über persönliche Begegnungen ergänzt. Auch Brahms schätzte Dietrich, wie aus brieflichen Äusserungen hervorgeht, als Komponist hoch ein; er widmete ihm seinen Liederzyklus op.7 Dietrich geht - mehr als Schumann, und deswegen steht er auch Brahms wesentlich näher - von einem zentralen musikalischen Gedanken aus, der jeweils durch das ganze Werk zu verfolgen ist. So entsteht beispielsweise im I.Satz Allegro appassionato des Klaviertrios op.9 ganz allmählich das zweite Thema aus dem ersten. Im Adagio entwickelt er ganz im Brahms'schen Stil rhythmische Kombinationen, die auch im Scherzo ihre Wiederverwendung finden. Die Längen der modulierenden Durchführungen und Überleitungen entsprechen der Satzweise Schumanns, wobei manche harmonischen Abfolgen oft überraschende, aparte Wendungen bringen, für die wir heute noch das damals Neue nachempfinden können. Unsere Ausgabe gibt den Notentext der verbesserten 2.Auflage des Werkes bei Breitkopf & Härtel, Leipzig wieder, die im Archiv der Musikabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin, Preussischer Kulturbesetz erhalten ist. Der Bibliothek sei für das Zurverfügungstellen einer Kopie und für die Publikationserlaubnis gedankt. Weitgehend verzichtet wurde beim Neudruck auf die Pedalisierungsangaben, die - für den damaligen Pedalflügel gedacht - auf unseren heutigen Instrumenten nicht mehr anzuwenden sind. Walter Wollenweber