Joseph Leopold von Eybler
Requiem
Ver
vídeo
Joseph Leopold von Eybler
Requiem
- Compositor Joseph Leopold von Eybler
- Editorial Edition Kunzelmann
- Nº de pedido KU-GM932
disponible en 3-4 semanas
IVA incluido.,
Más gastos de envío
No disponible en todos los países. Leer más
Descripción de la:
Joseph Leopold Eybler (1765-1846) schuf sein Requiem (Herrmann-Verzeichnis 37) im Jahre 1803 in Wien: Maria Theresia, die Gattin des Kaisers Franz II., beauftragte den damaligen Regens Chori des Wiener Schottenstifts und Klavierlehrer der kaiserlichen Familie, eine Totenmesse zum Gedächtnisgottesdienst für Kaiser Leopold II. zu komponieren. Eybler hatte seine grundlegende musikalische Ausbildung beim Hoforganisten und Domkapellmeister von St. Stephan in Wien, J. G. Albrechtsberger erhalten. Auch bei J. Haydn und W. A. Mozart suchte er seine Kenntnisse in der Musik zu vervollkommnen. Mozart war von Eyblers kompositorischen Fähigkeiten so sehr überzeugt gewesen, dass Constanze Mozart nach dem Tod ihres Gatten dessen Requiem Eybler als erstem zur Vollendung antrug. Eybler gab nach einigen geglückten Ergänzungen - vielleicht aus Ehrfurcht vor dem erhabenen Werk - wieder auf, konnte sich künftig aber ebenso wie seine Zeitgenossen der klanglichen Aura dieses Meisterwerks nicht entziehen. Daher verwundert es nicht, wenn ungefähr zehn Jahre später bei der Komposition seines eigenen Requiems motivische, instrumentations- und satztechnische Ähnlichkeiten mit Mozarts Requiem in Sequenz und Offertorium anklingen. Als prunkvolles Auftragswerk war das Requiem von Eybler musikalisches Ausdrucksmittel für die Liturgie wie Repräsentation höfischer Prachtentfaltung. Für einen der feudalsten Höfe Europas, wo die Musiker der eigenen Hofmusikkapelle, wahrscheinlich sogar verstärkt durch weitere Sänger und Instrumentalisten, zur Aufführung des Werks zur Verfügung standen, konnte Eybler sein Stück für damalige Verhältnisse in grosszügiger Besetzung konzipieren: Der Doppelchor, von Eybler auch in anderen Kirchenkompositionen verwendet, vermittelt einen imposanten Eindruck. Oboen, Klarinetten, Fagotte in jeweils paarweiser Anordnung stützen einerseits die Singstimmen, andererseits das harmonische Gerüst. Bemerkenswert ist der Gebrauch von vier Trompeten, wie einst in den Messen G. Reutters jun., eine Dokumentation höfischen Intraden-Zeremoniells, die die stellenweise rhythmische Koppelung der Pauken noch verstärkt. Nach Salzburger Gepflogenheit vereinigt Eybler Alt-, Tenor- und Bassposaune mit den entsprechenden Vokalstimmen, vor allem im polyphonen Satz, überlässt diesen Blechbläsern hingegen auch harmoniefüllende Aufgaben, wie z. B. zum Bass-Solo 'Tuba mirum' solistisch nach von J. J. Fux begründeter Wiener Kirchenmusiktradition. Die liturgisch-funktionelle Bestimmung von Eyblers Requiem zeigt sich u. a. in der durchkomponierten Form. Der vom 'Missale Romanum' vorgegebene Text ist fortlaufend vertont, ohne ausladende Wiederholungen oder Anwendung formaler Satzschemata. Das Kyrie z. B. unmittelbar im Anschluss an den Introitus umfasst nur acht Takte; lediglich 'Ad te omnis caro' im Introitus und 'Quam olim Abrahae' in der Sequenz werden umfänglich dargestellt, bedingt durch eine hier meisterlich gehandhabte kontrapunktische Satztechnik. Graduale und Tractus hat Eybler so wie etwa Mozart und M. Haydn der Gepflogenheit seiner Zeit entsprechend ausgespart. Dass Eybler seiner Musik semantische Bedeutung zu verleihen und wie andere Zeitgenossen lautmalerische Effekte geschickt anzubringen wusste, zeigen z. B. die Stellen im Offertorium 'de profundo lacu' und 'signifer sanctus Michael': Plötzlich verbreiterte, düstere chromatische Akkordrückungen deuten die Tiefe und Weite des Sees an; eine der wenigen Dur-Melodien des Werks, ausgeprägt nach oben steigend und vorgetragen vom hellen Sopran-Solo sollen zum heiligen Licht weisen. Viele Klöster und Kirchen in Österreich, Bayern und anderswo zählten das Requiem von Eybler im 19. Jahrhundert zu ihrem Musiziergut. Der Biograph der führendsten Persönlichkeiten des Kaisertums Österreich C. v. Wurzbach hebt in seinem Lexikon 1858 das Werk als 'herrliche Composition' und als überall bekannt hervor. Rezensenten der AmZ 1826 rechnen es zu den bedeutendsten seiner Gattung. Dieses Requiem gab mit den Ausschlag, dass man