Die Sephiroth

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Alto Sax & Orgel

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Dieter Buwen

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Descripción de la:

  • Publicado en: 01.01.1995
  • Género: Clásico, Música clásica de la era moderna
  • Acompañamiento: Órgano
  • ISMN: 9790501624416
Die Sephiroth sind in der jüdischen Kabbala die Bezeichnungen von zehn schöpferischen Weltpotenzen, in denen abgestuft sich das göttliche Ursein manifestiert. Der organische Zusammenhang wird häufig als 'Baum' dargestellt. Die Absicht des Komponisten war es, für die einzelnen Titel musikalische Topoi zu finden, die einen unmittelbaren Zugang zur Idee dieser 'schöpferischen Weltpotenzen' erlauben. Den zehn kurzen, ein- bis knapp vierminütigen Stücken liegt eine einzige Zwölftonreihe zugrunde, aus der durch Auswahlverfahren, Permutation, Interpolation usw. das gesamte musikalische Material gewonnen wird.

Die Stücke im Einzelnen:

Kether (Krone): Tiefstes Orgelregister und höchstes Register (Flageolett) des Saxophones laufen gegeneinander, zuerst mit wenigen Tönen, dann immer ausgedehnter, um sich schließlich zu kreuzen. Einzelne Töne ballen sich auf den verschiedenen Klangebenen zu Akkorden. Das gesamte Material ist jetzt 'erschaffen', alle Möglichkeiten sind latent in ihm vorhanden.

Chockmah (Weisheit): Eine minimalistische Kompositionstechnik symbolisiert hier die Idee der Weisheit, sich auf das Nötige zu beschränken, wenig Material zu vergeuden, wissend, wann es genug ist: Sechs Töne im Saxophon, permanent sich wiederholend, aber verteilt auf sieben Tonlängen. Ist in diesem Rotationsprinzip der Ausgangspunkt wieder erreicht, fällt ein Ton weg und ein neuer rhythmischer Wert tritt hinzu. Dieses Prinzip wird bis zum Schluss durchgehalten, sodass schließlich nur noch ein Ton übrig bleibt. In der Orgel umgekehrt: ein dreitöniges Ostinato wird immer mehr erweitert. Darüber ein Klangband, das sich durch hinzutretende Pausen selbst ein Ende setzt.

Binah (Verstehen): Am Anfang: jedes Instrument für sich, das Gegenteil des anderen spielend, im Laufe der Entwicklung Annäherung bis zum Unisono.

Chesed (Barmherzigkeit): Mikrointervallik im Saxophon. In der Zusammenführung mit dem Orgelklang entstehen Schwebungen; gleiche oder ähnliche Melodiepartikel werden imitiert im Vierteltonabstand. Verstärkt durch eine an barocke Seufzermotivik erinnernde Linienführung wird das Mitleiden bzw. Mitfühlen musikalisch umgesetzt.

Geburah (Stärke): Massive Akkordrepetitionen im Marschrythmus beherrschen die Szene. Unterstützt durch Synkopenbildungen in der 'Melodieführung' werden hier - wenn auch stark ironisch verfärbt - Kraft und Gewalt demonstriert.

Tipheret (Schönheit): Das Herzstück, gleichzeitig das leiseste und in sich zurückgezogenste Stück das gesamten Zyklus. Rein satztechnisch handelt es sich hier um einen fünffachen Kanon (original, in der Umkehrung, im Krebs, in der Krebsumkehrung, im Einklang, in verschiedenen Intervallen und in unterschiedlichen Längen, als Ganzes rückläufig). Schönheit als Ausdruck in sich komplexer aber stimmiger Proportionen!

Netzach (Sieg): Klar definierte Akkordbildungen verschmelzen mit ausgeprägten Mehrklangpassagen des Saxophons zur reinen Klangfarbe. Sieg der Klangfarbe über Melodie, Akkord und Struktur. Die Klangfarbe selbst wird zur Struktur.

Hod (Herrlichkeit): Herrlichkeit wird hier symbolisiert durch eine reine Quinte - im übrigen erster und letzter Ton der dem Zyklus zugrundeliegenden Zwölftonrreihe ('Alpha und Omega'!) - die sich im Saxophon von der tiefst- zur höchstmöglichen Lage zieht, verbunden mit einer extremen Steigerung der Dynamik, die ebenfalls den Orgelpart bestimmt, nämlich ansteigend vom leisesten 8'-Register bis zum Orgeltutti. Basis des Orgelcrescendos ist ein Durmollklang, der als Rahmenintervall ebenfalls die Quinte aufweist und im gesamten Zyklus eine Rolle spielt.

Jesod (Fundament): Superposition der verschiedenen Erscheinungsformen der dem Zyklus zugrundeliegenden Reihe mit einer nach oben hin immer schnelleren Abfolge der einzelnen Reihentöne. Jede der Ebenen ist gleichzeitig Fundament und Baustein des Fundaments.

Malkuth (Reich): Tiefstes und höchstes Orgelregister bilden die einzigen Grenzen, ansonsten: kein Takt; liberamente. Das Saxophon bewegt sich in diesen weitgefaßten Grenzen ganz frei. Alle Spieltechniken, die vor dem nur in jeweils einem Stück nach je eigener Bedeutung eingesetzt wurden, tauchen wieder auf: Mehrklänge, Mikrointervalle usw. Die Liegeklänge in der Orgel schaffen die Verbindung zum Anfang. Um beim anfänglich beschriebenen Bild des Baumes zu bleiben: Krone und Wurzel stehen in Verbindung, zwischen ihnen fließt die Energie.