Veni Sponsa Christi

Veni Sponsa Christi

for Soprano, Strings and Continuo

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Niccolò Jommelli

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Niccolò Jommelli

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Descripción de la:

  • Género: Música espiritual y eclesiástica
Niccolo Jommelli (1714-1774) war um die Mitte des 18. Jahrhunderts einer der herausragenden Repräsentanten der Neapolitanischen Oper. Neben dieser unbestrittenen Bedeutung geriet sein damals nicht minder guter Ruf als Kirchenkomponist zwischenzeitlich weitgehend in Vergessenheit; doch allein die Tatsache, dass Jommelli von 1749/50 bis 1753 die Position eines Vizekapellmeisters an St. Peter in Rom innehatte, mag als Indiz für den Stellenwert seiner Sakralmusik gelten - von der musikalischen Qualität und der stilistischen Vielfalt dieser Werke ganz abgesehen. Die beiden hier erstmals veröffentlichten Veni sponsa Christi-Vertonungen gehören der römischen Schaffensperiode des Komponisten an: Die A-Dur-Version entstand 1751, jene in C-Dur datiert aus dem darauffolgenden Jahr. Liturgisch gehören die Stücke als Magnificat-Antiphon in die Vespern an Festen einer hl. Jungfrau (Commune Virginum), und bei solchen Anlässen dürften sie seinerzeit im Petersdom zur Aufführung gekommen sein. Beide Kompositionen folgen dem Formkonzept der zweiteiligen Devisenarie (Orchestervorspiel mit Exposition wichtigen thematischen Materials / erster Arienteil / kurzes Zwischenspiel / zweiter Arienteil / kurzes Nachspiel). Die virtuos behandelte Singstimme mit ihrem großen Ambitus, mit Koloraturen und Solokadenz lässt dabei Einflüsse des opernhaften Stils deutlich erkennen. Eine derart hochkonzertante Musik war zwar im Hinblick auf gottesdienstliche Angemessenheit und Würde nicht unumstritten, doch wurde offenbar gerade die Vesper für eine glänzende, teilweise sogar recht üppige musikalische Ausgestaltung bevorzugt (im übrigen wäre Jommelli niemals päpstlicher Kapellmeister geworden, wenn seine Kompositionen den kirchlichen Vorschriften nicht entsprochen hätten). Weitere Stilmerkmale dieser Werke sind die gern gebrauchten verkürzten Septnonenakkorde (besonders in der C-Dur-Komposition) oder der lombardische Rhythmus (wie im 3. und 7. Takt der A-Dur-Version); dazu kommen die vielen Verzierungen, die dynamischen Kontraste auf engem Raum sowie jene charakteristische Art des Orchester-crescendo, die lange als äErfindung' des Mannheimer Komponistenkreises gegolten hat, tatsächlich aber schon bei Jommelli anzutreffen ist. Alles in allem stellen die zwei Vertonungen der Antiphon Veni sponsa Christi typische Beispiele nicht nur für die konzertante Schreibweise Jommellis, sondern für die neapolitanisch-frühklassische Kirchenmusik schlechthin dar. Die Manuskripte zu beiden Kompositionen haben jeweils ein System für die Viola vorgesehen, ohne dass dieses jedoch mit einer eigenen Stimme ausgefüllt wäre; im Titel heisst es auch durchweg nur:... con VV [=Vio lini] ... Man wird also entweder auf die Viola ganz verzichten oder sie als Oktavkoppel mit dem Bass gehen lassen. Nähere Angaben zu den Quellen und zum Notentext finden sich im Revisionsbericht auf Seite IV des Heftes. In meiner Abhandlung über die Kirchenmusik Jommellis tragen die hier vorgelegten Stücke die Werknummern D.I.9. (Veni sponsa Christi C-Dur, 1752) und D.I.10. (Veni sponsa Christi A-Dur, 1751). Wolfgang Hochstein