Modest Mussorgski
Sonate C-Dur
Modest Mussorgski
Sonate C-Dur
- Compositor Modest Mussorgski
- Editorial Verlag Walter Wollenweber
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Descripción de la:
Erst die Kenntnis der äusseren Lebensumstände Mussorgskis, seiner Umwelt, vor allem seiner Zugehörigkeit zum ,,Mächtigen Häuflein', der andererseits eine immer schwerere Last innerer Isolation gegenübersteht, ermöglicht ein tieferes Verständnis seiner Werke. Darauf hier in erforderlicher Ausführlichkeit einzugehen, verhindert jedoch der vorgegebene Umfang dieser kurzen Einführung. So sei stattdessen auf die vorzügliche Biographie von Kurt v. Wolfürt (1927, Berlin), ferner auch auf Victor Seroffs ,,Das mächtige Häuflein'(1963, Zürich) verwiesen. Zweifellos besteht in dem Werk Mussorgskis zwischen Anliegen und Anspruch einerseits und der satztechnischen Realisierung andererseits eine offenkundige Diskrepanz; bei den Werken für Orchester bedeutete die Erfordernis einer angemessenen Instrumentation für den Komponisten ein zusätzliches Problem. Trotz allem aber überzeugt die eigenwillige Kraft seiner Musik, in der offenbar ein gewisses Geheimnis steckt. Wie wäre anders die Anziehung der ,,Bilder einer Ausstellung' zu erklären, die andere Komponisten zu allen Zeiten anregten, dieses Werk neu zu gestalten, d. h. zu instrumentieren (Ravel), ja in unserer Zeit sogar in die Welt der elektronischen Klänge zu übertragen (Tomita)? Mussorgski missachtete Zeit seines Lebens die handwerklichen Voraussetzungen des Komponierens, kein Wunder, wenn manche Einzelheit in seinen Klavierwerken unwillkürlich den Eindruck eines skizzierten Klavierauszugs macht. Auch dürfte die fehlende Sicherheit in der Satztechnik ein Grund gewesen sein, die ihn wiederholt daran hinderte, ein Werk zu Ende zu arbeiten. Auch die hier vorgelegte Sonate für Klavier zu vier Händen (C-Dur) - das Manuskript liegt in der öffentlichen Bibliothek in St. Petersburg - ist wohl mit ihren beiden Sätzen Allegro assai und Scherzo unvollendet geblieben. (Das Scherzo ist übrigens eine Umschrift des 1858 entstandenen Scherzos cis-Moll für Klavier zu zwei Händen.) Ergänzungen oder Verbesserungen scheinen uns verfehlt: Im unverfälschten Wechsel zwischen naiven, konventionellen Gedanken und dann wieder ungewöhnlich formuliertem Einfall spürt man am unmittelbarsten die tragische Erscheinung eines großen Geistes, dessen schöpferisches Arbeiten durch so vieles beeinträchtigt wurde. Lediglich im Scherzo wurde in Takt 34 (analog in Takt 177) die isoliert stehende und deshalb nicht überzeugende Tremolofigur (2. Spieler, 1. H.) durch den Triller ersetzt. Der Triller auf Des entspricht dem harmonisch viel spannungsreicheren D der früheren cis-Moll-Fassung (s.o.); die nachträgliche Korrektur Mussorgskis in der Basslinie erscheint uns nicht überzeugend. Selbstverständlich bleibt es dem Spieler freigestellt, diese Anregung zu übernehmen oder bei der überlieferten Notierung zu bleiben.